Nationalpark

 Die Philosophie des Nationalparks Bayerischer Wald lautet: "Die Natur Natur sein lassen" – und das spürt man allerorts.

Im Oktober 1970 wurde der an der Grenze zu Tschechien liegende Nationalpark gegründet, es handelt sich dabei um ein 100 Kilometer langes, traumhaft schönes Mittelgebirge, wo einem auf 24.250 Hektar Fläche die grenzenlose und nahezu unberührte Waldwildnis auf Schritt und Tritt begleitet.

Hier wächst und gedeiht alles nach den ureigenen Gesetzen einer einzigartigen wilden Waldlandschaft durchsetzt von endlosen Wäldern mit ihren Mooren, Bächen und Seen. Der Nationalpark stellt die größte Waldlandschaft Mitteleuropas dar und weist Höhenzüge von bis zu 1.450 Metern Höhe auf, wie beispielsweise den bekannten "Großen Falkenstein", den "Lusen" oder den "Großen Rachel". Ökologisch bedeutsame Hochmoore mit ihren Moorseen breiten sich bis nach Tschechien in den Böhmerwald hinein aus. Viele seltene Tier- und Pflanzenarten haben sich hier niedergelassen und fühlen sich in der Unberührtheit der Natur voll und ganz zu Hause. Von Tschechien kommen sogar Elche in den Nationalpark herüber, es gibt Luchse, Wildkatzen, Fischotter, Fledermäuse aller Art, Rothirsche, Wildschweine, unendlich viele Vogelarten und vieles mehr. Leider wütet auch der Borkenkäfer vom Menschen ungestört im Nationalpark und bringt ganze Bergfichtenwälder zum Absterben.
Am Zwieselwaldhaus befindet sich das riesige Urwaldgebiet Mittelsteighütte, bei Buchenau liegen einstige Waldweiden, die so genannten Schachten und Filze, es gibt bei Neuschönau herrliche Felswandergebiete flankiert von bizarren Felsformationen und bei Sankt Oswald-Riedlhütte breitet sich der "Große Filz" aus, das ist ein ausgedehntes Moorgebiet durch das ein Bohlensteg führt und das von einem Aussichtsturm aus luftiger Höhe beobachtet werden kann.

Die Nationalparkzentren Lusen und Falkenstein sind für Groß und Klein gleichermaßen sehr interessant und lehrreich, denn hier lernt man die Zusammenhänge rund um die Naturgewalt Nationalpark Bayerischer Wald besser zu verstehen. Dort befinden sich auch verschiedene Tier-, Pflanzen- und Gesteins-Freigelände sowie eine Steinzeithöhle, die man allesamt besuchen sollte. Einen Ausflug wert ist insbesondere der spannende und mit seinen 1.300 Metern Steglänge weltweit längste Baumwipfelpfad, bei dem man hoch oben über den Baumkronen sicher befestigt entlang laufen kann und rundherum beste 360°-Aussichten genießt. Auch das Waldgeschichtliche Museum bei St. Oswald mit seinen zahlreichen Exponaten ist einen Abstecher wert. Jährlich besuchen weit über 750.000 Menschen den einzigartigen und beeindruckenden Nationalpark Bayerischer Wald und lassen sich von seiner geheimnisvollen und mystischen Wildheit gefangen nehmen.