Wolfauslassen

Der Brauch des Wolfauslassens stammt aus der Zeit, wo Hirten das Vieh auf den Bergweiden und Wiesen des Bayerischen Waldes vor Bären und Wolf schützen mussten

Aus diesem Grund hängte man den Kühen Glocken um den Hals, deren Geläut das wilde Getier vertrieb und dadurch verlorene Tiere wieder leichter finden konnte.

Zudem schlug der Hirte gelegentlich mit seiner "Goaßl" (Peitsche), die ein lautes Geräusch verursachen. Am Ende eines "Hirtenjahres" trieb der Hirte sein Vieh in die heimischen Ställe und forderte seinen Jahreslohn vom Bauer ein. Die Hirten schnallten sich zum Ausdruck ihrer Forderungen und zur Freude über das gelungene Hirtenjahr, selbst die Glocken um und schlugen mit ihren "Goaßln".

Auch heute trifft sich jedes Jahr am Abend vor Martini (11. November) die Jugend des Dorfes, um den Brauch zu pflegen. Hierfür schnallen sie sich die großen, schweren Glocken um und ziehen von Haus zu Haus. Vor jeder Haustür wird kräftig geläutet, bis der Hausherr die Türe öffnet. Das Glockengeläute erstillt und der Hirte sagt nun seinen Hirtenspruch auf. Nach dem Spruch wird wieder geläutet und der Hausherr gibt das "Hirtengeld". Nachdem alle Häuser abgegangen sind, wird im Dorfwirtshaus, bei einer Maß bis in die frühen Morgenstunden geläutet. Die größte Veranstaltung dieser Art findet jährlich in Rinchnach statt.

Welche weiteren Orte den Brauch des Wolfauslassens zelebrieren, erfahren Sie bei Ihrem Gastgeber oder in der Touristinformation vor Ort.