Gipfelerlebnis und Aussichtstraum
Der zweithöchste Berg des Bayerischen Waldes
Nach dem Großen Arber ist der Große Rachel mit seinen 1453 Metern der zweithöchste Berg des Bayerischen Waldes und der höchste Berg des Nationalparks. Er besitzt einen felsigen Gipfel, auf dem majestätisch ein großes Holzkreuz thront und es gibt dort auch eine Bergwachthütte. Am Kreuz werden von der Waldvereinssektion Spiegelau regelmäßig Bergmessen veranstaltet. Man genießt vom Gipfelplateau aus eine fantastische Fernsicht und einen spektakulären Rundumblick, der bei klarem Wetter bis zur Zugspitze und weit nach Böhmen hinein reicht. Der Große Rachel gilt als touristisches Highlight des Bayerwaldes und liegt genau an der Grenze der beiden Landkreise Regen und Freyung-Grafenau sowie bei den drei Gemeinden Spiegelau, Frauenau und Sankt Oswald-Riedlhütte.
Vom mystischem Rachelsee und der Kapelle am Felsen
Rund 400 Meter unterhalb des Gipfels liegt der Rachelsee, einer von drei eiszeitlichen Karseen des Bayerwaldes mit umliegendem Naturschutzgebiet. Um diesen von ursprünglichem Urwald umstandenen stillsten See Bayerns ranken sich Sagen und Mythen. An den Hängen des Berges steht auf einem Felsvorsprung in 1212 Metern Höhe die Rachelkapelle, von der aus man einen herrlichen Blick auf den Rachelsee genießen kann.
Die Schachten am Kleinen und Großen Rachel
Der Große Rachel ist der Hausberg der beiden niederbayerischen Gemeinden Spiegelau und Frauenau. Man kann seinen Gipfel nur zu Fuß erklimmen, der kürzeste Aufstieg dauert rund eineinhalb Stunden und führt vom Parkplatz Gfäll in Spiegelau aus nach oben. Weitere Aufstiegsmöglichkeiten bieten sich vom Bahnhof Klingenbrunn, von Oberfrauenau und vom Parkplatz des alten Spiegelauer Forsthauses "Racheldiensthütte" aus, wo man im Übrigen auch zünftig einkehren kann. Zu diesen Aufstiegen fahren während der Sommermonate in regelmäßigen Abständen die Igelbusse.
Zwei wunderschöne Rundwanderwege, welche den Großen mit dem Kleinen Rachel vereinen, sollte man sich ebenfalls nicht entgehen lassen. Das ist der 9,4 km lange Rundwanderweg Auerhahn, der ebenfalls ab dem Parkplatz Gfäll in Spiegelau startet und der 6,5 km lange Rundwanderweg Specht, bei dem es von der Racheldiensthütte aus losgeht. Am Fuße des Großen Rachel befindet sich das Waldschmidthaus, wo müde Wanderer rasten und einkehren können. Früher konnte man hier auch übernachten, was wegen geänderter Brandschutzbestimmungen seit dem Jahre 2011 nicht mehr möglich ist.
Der Große Rachel kann von tschechischer Seite aus nicht bestiegen werden, obwohl der zugehörige Rachelwald bereits auf tschechischem Territorium liegt. Da es am Rachel in den Wintermonaten meist meterhohen Schnee hat, sollte man ihn während dieser Zeit lediglich mit Schneeschuhen oder Tourenski besteigen. Einen Kilometer nordwestlich des Großen Rachel liegt der 1399 Meter hohe Kleine Rachel kurz vor der Grenze zu Tschechien. Von hier genießt man einen schönen Blick zur Trinkwassertalsperre Frauenau.
Sehr interessant und einzigartig im Bayerischen Wald sind auch die so genannten Schachten, das sind einstige Brachflächen und heute wiederbegrünte Rodungsinseln, auf denen unzählige uralte Baumruinen stehen. Diese haben im Laufe der Zeit ihren ganz eigenen Charme und Reiz entwickelt.